Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Saebeol Choi

BETAPARK KÖLN SÜD. Dynamische Parkentwicklung
Freier Entwurf E5, Master

Was ist ein zeitgenössischer, urbaner Park und wofür steht er heute? Welche stadtgesellschaftlichen Ansprüche an zeitgenössische Parks gibt es und wie kann Gestaltung darauf reagieren? Wer sind die Parknutzer? Welche Orte werden durch wen, wann und wie gestaltet? Wann ist ein Park fertig? Neu gebaute, städtische Parkanlagen sind ein Auslaufmodell. Immer weniger Kommunen sind bereit, die kostspielige Anlage und Unterhaltung der Freiflächen zu finanzieren. Auf der anderen Seite zählen urbane Parks mehr denn je zu den wichtigen Magneten, die das Leben in Städten attraktiv machen. Im Sommersemester 2012 suchen wir nach Modellen der dynamische Parkentwicklung und zeigen, wie jenseits von Gartenschauen und privatwirtschaftlich finanzierten Freiräumen Flächen öffentlich zugänglich gemacht, in Kooperation mit lokalen Akteuren entwickelt, gestaltet und sukzessive in zeitgenössische Parks transformiert werden können.
In den kommenden Jahren entsteht im Kölner Süden eine neue Parklandschaft. Als Verflechtung aus Innerer Grüngürtelerweiterung bis zum Rhein und neuen Stadtentwicklungsflächen wird ab 2020 auf dem Gelände des Großmarkts und dessen Umgebung ein neuer Park entstehen. Auch wenn heute noch nicht viel sichtbar ist, ist die Transformation bereits in vollem Gange. Ihr Nährboden ist die Melange aus gescheiterten und vagen Plänen, anvisierten Großprojekten (wie zum Beispiel eine BUGA), intakten Gewerbenutzungen, Brachflächen und ersten neuen Raumaneignungen. Im Vakuum der geplatzten Blasen entstehen neue Spielräume für den künftigen Park.
In dem Entwurf widmen wir uns der Gestaltung des neuen Parks zwischen Stadion Süd, Vorgebirgspark und Rhein. Wie der Park 2022 einmal aussehen wird, lässt sich heute schwer voraussagen. Wir fangen trotzdem an: mit dem Betapark Köln Süd. In der ersten Phase entstehen für mehrere Teilgebiete verschiedene Testentwürfe, die schließlich im nächsten Schritt in individuellen Gesamtentwürfen verdichtet werden. Dabei sollen verschiedene thematische Ansätze, die die Bandbreite von Aktivierung und Aneignung von Brachflächen bis zur langfristigen Gestaltung von Freiräumen (Erholungsflächen ebenso wie öffentliche Räume und Plätze etc.) umfassen, kombiniert werden.


Abschlussarbeit E4, Bachelor

Park. Welcher Park? In den kommenden Jahren entsteht im Kölner Süden eine neue Parklandschaft. Als Verflechtung aus Innerer Grüngürtelerweiterung und neuen Stadtentwicklungsflächen erobert sie nach und nach die Flächen des jetzigen Großmarkts und Umgebung. Auch wenn heute noch nicht viel sichtbar ist, ist die Transformation bereits in vollem Gange. Ihr Nährboden ist die Melange aus gescheiterten und vagen Plänen, anvisierten Großprojekten (wie zum Beispiel eine BUGA), intakten Gewerbenutzungen und ersten neuen Raumaneignungen. Im Vakuum der geplatzten Blasen kann man wieder träumen und Nutzungsexperimente wagen.
Parkmachen. Wer sind die Parknutzer? In der dynamischen Parkentwicklung sind die Nutzer mehr als lediglich Besucher: sie sind vielmehr (Ko-)Produzenten. Einige potenzielle Parkproduzenten, wie die Neuland-Aktivisten, sind schon da. Andere könnten sein: Flohmarktbetreiber, Sportsfreunde, Velogolfer, Geocacher, Crossgolfer, Biker, Skater, Kartfahrer, Naturmacher und Gartenkinder, Freiluftkinoliebhaber, Parkcamper, Frischluftfanatiker, Cafébetreiber und Unternehmer, Schnittstellenakteure, Non-profit-Unternehmer und und und.
Parkrepublik. Der Park bekommt eine Keimzelle: Bereits jetzt besteht mit der Brachfläche an der Altenburger Straße die Möglichkeit mit der Parkrepublik einem öffentlichen Ort zu schaffen, der eine Plattform und Ideenschmiede für Parkproduzenten sowie eine Schnittstelle für neue Nutzer und die angrenzenden Viertel darstellt. Als Raumrohling installiert, entwickelt sich die Parkrepublik mit seinen Nutzern und mit dem Park und manifestiert sich räumlich in einem Ensemble aus gebauten Räumen und Freiraum. Die Parkrepublik als eine Keimzelle des Parks sollte vielfältige Anknüpfungspunkte bieten. Sie soll sich räumlich sich mit seinen Möglichkeiten entwickelt und braucht eine sukzessive Entwicklungsstrategie. Langfristig wird die Parkrepublik als Zwischenraum und Schnittstelle zwischen Park und Umgebung in die Parkentwicklung eingebettet.
Parkrepublik ist ein dynamischer Entwurf. Raum und Nutzung sind im Fluss. Entworfen werden temporäre Räume und dauerhafte Gebäude, aber auch mögliche Nutzungsprogramme und Entwicklungsstrategien. Der Entwurf umfasst ein Kernprogramm – multifunktionale Halle, Café, Arbeitsräume, Werkstatt, Lagerflächen – das als Raumrohling seinen Anfang nimmt, sich gemeinsam mit lokalen Akteuren entwickelt und schrittweise um weitere Nutzungen und Räume wächst.
Temporär-saisonale Programmbausteine wie zum Beispiel Beach-Bar, Camping-Platz oder Freiluftkino sollen in einem flexiblen Raumkonzept ebenso eingebettet werden wie langfristig ausgerichtete Nutzungen. Die daraus resultierende Architektur der Produktions-, Präsentations- und Kommunikationsräume muss also nicht wie im üblichen Sinne „fertig“ sein, sondern kann den Charme des Provisorischen, das Prinzip des Work in Progress, die Ästhetik des Unfertigen widerspiegeln.


Ewgeni Schulz

RE-make RE-use RE-park
Stegreif ST1/ ST2


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zuletzt bearbeitet am: 06.12.2013

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