Schwerpunkte
Stadt- und (Frei-)Raumentwicklung werden heute wesentlich durch den Umgang mit Bestehendem bestimmt. Wir betrachten und erforschen die Mikro- und Makroeinflüsse urbaner Transformation. Treibende Kräfte gesellschaftlicher Raumproduktion werden aufgespürt, Strategien für die Gestaltung und Nutzung von (Frei-)Räumen in Veränderung entworfen. An der Schnittstelle der räumlich-entwerfenden Disziplinen, Kulturwissenschaft, Soziologie und Stadtökonomie ist Landschaftsarchitektur an der Bergischen Universität Wuppertal der Katalysator für Antworten auf die aktuellen Herausforderungen komplexer Raumentwicklung.
Lehre im Sommersemester 2025
Campus x Stadt
M.Sc. - Studio IP & ES
Das Studio widmet sich der Frage, wie Hochschulen als Impulsgeber in der Stadtentwicklung wirken können – räumlich, funktional und gesellschaftlich. Im Zentrum steht der Campus als integrativer Stadtbaustein in der Wissensgesellschaft.
Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher und ökonomischer Transformationen stehen auch die räumlichen Strukturen der Wissensproduktion auf dem Prüfstand. Der klassische Campus als abgekoppelter Bildungsraum genügt vielfach nicht mehr den Anforderungen einer dynamischen, vernetzten, urbanen Zukunft. Hochschulen entwickeln sich zu aktiven Akteuren in städtischen und regionalen Transformationsprozessen – sie agieren als Magneten für Talente, Innovationen und Investitionen. Gleichzeitig stehen viele Hochschulstandorte vor drängenden Aufgaben: wachsende Studierendenzahlen, infrastrukturelle Defizite, Flächenknappheit, Mobilitätsanforderungen und soziale Öffnung sind nur einige der Herausforderungen, die neue städtebauliche Perspektiven erfordern.
Das Studio ist zweisemestrig angelegt: Im Sommersemester erarbeiten die Studierenden in drei aufeinander aufbauenden Phasen eine Typologie von Hochschulstädten. Ausgehend von theoretischen Grundlagen führen diese über eine kartografische Analyse der Hochschullandschaften in vier Bundesländern (NRW, Baden-Württemberg, Bayern, Norddeutschland) bis hin zu einer vertieften Untersuchung einzelner Städte und Campusse. Ziel ist die Entwicklung übertragbarer Hochschulstadttypen und eine kritische Auseinandersetzung mit deren räumlichen Qualitäten und Herausforderungen.
Im Wintersemester richtet sich der Blick auf den Campus Haspel der Bergischen Universität Wuppertal. Dieser Standort ist nicht nur exemplarisch für viele Hochschulstädte mit Sanierungs- und Entwicklungsbedarf – er wurde auch durch ein Starkregenereignis im Jahr 2019 und den daraus resultierenden Dacheinsturz des Gebäudes HA in besonderer Weise geprägt. Aufbauend auf den Erkenntnissen des ersten Teils entwickeln die Studierenden Handlungsstrategien für einen zukunftsfähigen, urban integrierten Campustyp – als Schnittstelle zwischen Stadt, Quartier und Wissenschaft.
Boden gut machen!
Bsc. - LA 1
Städte stehen angesichts der Klimakrise unter Anpassungsdruck: versiegelte Flächen fördern Überhitzung, verhindern Regenwasserversickerung und verschärfen die Folgen von Starkregen und Trockenheit. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein dafür, dass der urbane Freiraum eine entscheidende Rolle für die Klimaanpassung, die ökologische Vielfalt und die soziale Lebensqualität spielt.
Das Seminar stellt die Frage, wie Städte durch landschaftsarchitektonische Mittel klimaresilienter gestaltet werden können – mit besonderem Fokus auf die Entsiegelung innerstädtischer Flächen. Die Studierenden nähern sich dem Thema über die Auseinandersetzung mit dem Boden als Ressource, mit Wasser als Gestaltungselement und mit den Potentialen blau-grüner Infrastrukturen im öffentlichen Raum.
Ziel ist es, einen gemeinsamen „Werkzeugkasten“ zu entwickeln, der konkrete baukonstruktive Maßnahmen zur Entsiegelung bündelt – vom Verdunstungsbeet bis zur Retentionsfläche. Die erarbeiteten Maßnahmen werden im Modell erprobt und in einem eigenen Entwurf angewendet, bei dem ein überhitzter Standort gestalterisch und klimafunktional transformiert wird.
zuletzt bearbeitet am: 03.06.2025